Götterdämmerung

Bayreuth-Besuch mit Hindernissen

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Richard Wagner hätte wohl seine helle Freude an den Erlebnissen der Augsburger Kreativagentur Liquid gehabt, die doch so eng mit seinem Werk zu tun hatten. — Das Richard-Wagner-Museum hatte zum Sängerkrieg, pardon, zum »Pitch« gebeten, um 11 Uhr sollte das Liquid-Team vor Oberbürgermeister, Stadträten, Mar­­­­­­­­ke­­­tingexperten und Museums­leitung in Bayreuth sein Konzept präsentieren. 11 Uhr minus drei Stunden Fahrzeit ergibt eine Abfahrtszeit von 8 Uhr – Puffer unnötig, das Wetter ist ja gut. Weniger gut war hingegen der plötzliche Plattfuß am Firmenwagen, denn der würde Zeit kosten und der Auftraggeber ließ mitteilen, eine Terminverlegung sei nicht möglich. Mit dem Taxi ging es zum sechs Kilometer entfernten Alternativfahrzeug und damit auf die Autobahn, wo plötzlich, ganz wie im Fliegenden Holländer, Sturm und Regengüsse losbrachen. Wenn’s einmal schief geht, dann richtig! Die zwingende Konsequenz aus diesen morgendlichen Ereignissen war fortan eine selektive Blindheit in punkto ­Geschwindigkeitsbegrenzungen und auf Grund des defekten Scheibenwischers. Da spielte es fürs Nervenkostüm der Reisenden schon gar keine Rolle mehr, dass das Liquid-Team in Bayreuth zunächst das falsche Ziel ansteuerte und erst von den Bayreuther Tourismus-Assistentinnen umgeleitet werden musste. Mit nur noch 15 Minuten Restzeit begann schließlich die Präsentation, und nach kurzer Fragerunde saßen die Liquids wieder im Auto, das – dieses Mal in gemächlicher Fahrt die Fuggerstadt ansteuerte. Doch offen­sichtlich reichten 15 Minuten, um die ­wesentlichen Punkte des Konzepts zu ver­­­mitteln, denn nur zwei Wochen später erreichte die Nachricht vom Zuschlag die Augsburger Agentur. ¶