Gentleman gefangen im Zug

Kinder hilflos im Auto

artikelbild_aus22_gentleman

Wohin einen zuvorkommender Service führen kann, das erlebte ein Mitarbeiter der Druckerei Walch vor einigen Jahren am eigenen Leib –nämlich nach Würzburg! —­ Weil auch in der Druckerei Walch der Kunde­ König ist, bemühte man sich damals nach allen Kräften um eine gute Kundin aus dem nördlichen Teil Bayerns, die nach einer Druckabnahme mit einer Teil­lieferung der Bestellung im Gepäck die Heimreise antreten wollte. Vorbildlich erbot sich der zuständige Berater, nennen wir ihn der Einfachheit halber Herrn K., die Dame samt Gepäck und der in zwei Schachteln verpackten Voraus­lieferung zur Bahn zu bringen, ­jedoch nicht ohne auf dem Weg seine zwei Kinder vom Kindergarten abzuholen.
Am Bahnhof angekommen ­blieben nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Der Pkw wurde im Hal­­­te­verbot notgeparkt, ein kurzes »Papa kommt gleich wieder« zu den Kindern und im Laufschritt trabte Herr K. mit den zwei Paketen unter dem Arm hinter der Kundin her zum Gleis. Dort angekommen half Herr K. noch eben, die beiden Pakete in den Waggon zu wuchten, als ihm ein lautes »Klonk« ­kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Die Türen des Zuges hatten sich geschlossen, der Intercity rollte an, nächster Halt: Würzburg.
Wo heute ein Handy gute Dienste leistet, sei es zur Verständigung der Poli­zei oder irgendwelcher Verwandter, musste sich damals ein Schaffner des mittlerweile schweißgebadeten und höchst erregten Herrn K. annehmen. Zum Glück konnte der Bahnbeamte Frau K. erreichen, die ihre Kinder und das Familienauto aus der misslichen Lage befreite, doch das beruhigte Herrn K. nur zum Teil, schließlich standen für ihn danach noch vier Stunden Zugfahrt nach Würzburg und zurück sowie die Entrichtung des Fahrpreises an. Denn schließlich schützt Ungeschick nicht vor Bezahlung, wie der Schaffner meinte. ¶