Die Corporate Family

Was – Sie zweifeln an Ihrer Corporate Identity und um Ihr Corporate Image ist es schlecht bestellt? Sie wissen nicht, ob Ihr Corporate Design auch wirklich Ihre Corporate Culture transportiert und Ihr Firmensitz der Corporate Architecture entspricht? Viel Rauch um nichts? Wir denken, eine kleine Begriffsklärung ist hilfreich, wenn Sie gerade dabei sind, Ziele und Strategien festzulegen und damit neue Energien zu mobilisieren.

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[CORPORATE IDENTITY (CI)]
Ein häufig falsch verwendeter Begriff: Wer von »CI« spricht, meint damit oft nur den visuellen Auftritt, das Corporate Design (CD). Was ist CI wirklich? Betrachten wir ein Unternehmen doch mal als »Persönlichkeit«: Wie benimmt es sich, wie tritt es optisch in Erscheinung, wie spricht und handelt es? All diese Punkte machen die Persönlichkeit, den Charakter einer Organisation aus – die Corporate Identity. In die Marketingsprache übersetzt bedeutet das:
Corporate Identity ist der abgestimmte Einsatz von Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild nach innen und außen mit dem Ziel einer nachhaltigen Unternehmensentwicklung. Basis ist das Unternehmensleitbild, das durch die Elemente der Corporate Identity mit Leben erfüllt wird.

  1. [CORPORATE DESIGN]
    Das komplette visuelle Erscheinungsbild Ihres Unternehmens – vom Logo über Farbgebung und Geschäftsausstattung bis zu Arbeitskleidung, Internetauftritt und Architektur des Firmengebäudes. Dies alles gilt es in Ihrem individuellen Stil zu prägen. Das unten aufgeführte Beispiel mit der Reduktion der gestalterischen Mittel ist somit ein Paradefall. Der neue Schutzraum rund um die Bildmarke des Unternehmens ist Ausdruck für die neu gefundene unternehmerische Klarheit.Die Praxis: Der Firmeninhaber k.w. hat die Faxen dicke. Das Logo hat sein Grafiker zur Firmengründung vor elf Jahren entwickelt. Es gefällt ihm gut und passt immer noch. Nun bemühen sich seit mehreren Jahren Interne wie Externe, ein Corporate Design um dieses Logo herum zu bauen. Mal runde Ecken in Rot, mal werden die Logofarben als Leitfarbe für die Geschäftsbereiche verwendet. k.w. hat nun eine klare Parole für die Print-Kommunikation ausgegeben: Wir arbeiten nur noch mit dem Logo als Erkennungsmarke. Um das Logo herum ein Sicherheitsabstand von mindestens fünf Zentimetern. Keine zusätzlichen Linien, keine Farbflächen. Einfach Weißraum. Weist das nun auf Müdigkeit im unternehmerischen Leitbild hin? Oder ist das die ultimative Direktive aus dem Schaltzentrum der Macht? Auf jeden Fall erkennen nun Mitarbeiter wie Kunden, dass ein neuer Wind durchs Haus fegt und eine klare Linie kommuniziert wird !
  2. [CORPORATE COMMUNICATION]
    Dieser Begriff umfasst die gesamte Unternehmenskommunikation, und zwar nach innen und nach außen: vom Werbeplakat über die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Mitarbeiterzeitung. Werden alle Kommunikationsmaßnahmen strategisch geplant, entsteht ein einheitliches Erscheinungsbild – und dies fördert das gewünschte Image.
  3. [CORPORATE BEHAVIOUR]
    Wie geht man miteinander um? Sie möchten, dass in Ihrem Unternehmen Freundlichkeit eine große Rolle spielt: Kunden und Lieferanten gegenüber, und auch der Umgangston untereinander soll von Offenheit und Toleranz geprägt sein. Wenn auch Ihre Mitarbeiter verinnerlichen, was Sie vorleben, ist zum Beispiel »Freundlichkeit« ein Identifikationsmerkmal für Ihr Unternehmen.
  4. [CORPORATE CULTURE]
    Unternehmensideale und -visionen sind das eine – doch wie wird tatsächlich gearbeitet, kommuniziert, gelebt ? Unternehmenskultur wirkt auf alle Bereiche einer Organisation: auf die Entscheidungsfindung, auf sämtliche Beziehungen zu Kunden, Geschäftspartnern, Kollegen, auf die Kommunikation etc. Wie das aussieht, hängt ganz speziell vom Unternehmen ab, von seiner Geschichte und den Menschen, die es prägen. Das in der Tiefe wirkende und meist nicht offensichtliche Fundament bilden Wertvorstellungen, Normen, Denkhaltungen, Umgangsformen …
    Die Praxis:Die Bertelsmann-Stiftung weist nach: Führungskräfte erkennen zunehmend die ökonomische Relevanz der Unternehmenskultur und erklären deren Ausgestaltung und Kommunikation zur Chefsache. Unternehmenskulturwerte stehen in einem klaren Zusammenhang mit dem Erfolg eines Unternehmens, wenn sie auf eine transparente Vision ausgerichtet sind. Folglich ist es entscheidend, dass Führungsgrundsätze, Mitarbeiterpolitik, Unternehmensstrategie, Unternehmenskommunikation und sämtliche Kernprozesse auf die mit einer Unternehmensvision verbundenen kulturellen Leitwerte abgestimmt werden.

Und was ist mit dem Corporate Image?
Zur Begriffsfamilie der Corporate Identity gehört es nicht. Denn während CI das Selbstbild einer Organisation verkörpert, ist Corporate Image das Fremdbild des Unternehmens, das Sie nur indirekt beeinflussen können. Alles, was Sie über die verschiedenen Kommunikationskanäle verbreiten, trägt zum Image Ihres Unternehmens bei. Deshalb ist es wichtig, dass Ihre Corporate Identity eindeutig und unmissverständlich transportiert wird. Alle imagebildenden Maßnahmen sollten darauf abzielen, Ihr Unternehmensbild positiv zu beeinflussen oder es sogar zu korrigieren. Wer sich über ein makelloses Image freuen kann, der wird viel aufwenden, um den Glanz zu bewahren. Einen einmal erworbenen Nimbus setzt man nicht aufs Spiel.

CI strategisch planen:
Es lohnt sich, Corporate Identity strategisch zu planen. Denn mit Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild erzeugen Sie ein bestimmtes Bild nach innen und außen. Dass diese »weichen
Faktoren« wichtige Kriterien etwa in der Abgrenzung zum Marktbegleiter sind, zeigt die Erfahrung: »Oftmals entscheiden Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, aber vor allen Dingen flexibles Denken über Erfolg und Misserfolg – auch und besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten«, so Ilja Sallacz von Liquid.