Wirtschaftsblase

Eine Schänke irgendwo im Königreich Holland,1636. Ein Mann betritt das Wirtshaus.

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Tulpe (Tulipa)
– eigentlich wächst sie fast überall auf der Welt.
Doch die Niederlande sind der weltweit größte Tulpenproduzent.
Zu Zeiten des »Tulpenwahns« 1636/37 wurde die Semper Augustus in den
Niederlanden für bis zu 10.000 Gulden gehandelt. Doch Spekulationen verursachten eine Wirtschaftsblase. Als diese platzte, stürzten die Preise ins Bodenlose und die Spekulanten verloren große Teile ihres Vermögens.

A: Wer von den edlen Herren hier behauptet von sich, ein wahrer Mann hohen Ranges zu sein? Selbst wenn er wirklich einer wäre, so dürfte er sich doch nicht wahrlich als solcher ausgeben ohne im Besitze der erhabensten Pflanze zu sein: der seltenen Tulpe, die man Semper Augustus nennt! Nun, wie das Schicksal so will, bin ich im Besitz einer Knolle genau dieser Pflanze, die im kommenden Frühjahr schöner blühen wird als alles, was die Herrschaften jemals gesehen haben. Wer möchte sein Gebot abgeben?

B: 500 Gulden!

C: 600 Gulden!

A: Die Herren möchten mich wohl zum Lachen bringen, oder sind Sie so ungebildet und haben noch nicht gehört von den Beträgen, mit welchen diese edle Blume gehandelt wird? Gebote unter 9.000 Gulden werde ich mir nicht einmal anhören! Ihre Schönheit und Seltenheit rechtfertigt diesen Wert und macht ihren Besitzer zu einer besonderen Persönlichkeit.

D: Ich bezahle die 9.000 Gulden!

C: 9.500!

A: Verkauft!

C: Nun denn, so zeigt mir dieses edle Stück, das ich soeben erworben habe.

A: Nun ja, mein Freund. Die Knolle ist derzeit noch vergraben im Garten des vorherigen Besitzers. Doch ich habe mir die Rechte erkauft und gebe diese weiter an Euch! In der Zwischenzeit, unterschreibt hier diesen Vertrag!